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6 Jahre Care Rockets: Michael Ortmann über erfolgreiches Recruiting in der Pflege

Seit sechs Jahren bringt Care Rockets Pflegekräfte und Arbeitgeber zusammen. Einer, der diesen Weg von Anfang an mitgestaltet hat, ist Michael Ortmann.

 

Als Head of Sales ist er täglich im Austausch mit Einrichtungen in ganz Deutschland und kennt die Realität im Recruiting-Alltag aus erster Hand. In zahllosen Gesprächen mit Einrichtungen hat er erlebt, wie sich die Branche verändert und wo sie noch immer feststeckt.

 

Anlässlich unseres Jubiläums haben wir mit ihm über seine Erfahrungen gesprochen: Welche Entwicklungen er über die Zeit beobachtet hat, was aus seiner Sicht heute entscheidend für erfolgreiches Recruiting ist und welchen konkreten Tipps er Pflegeeinrichtungen gibt, um ihre Recruiting-Strategie wirksam zu verbessern.

So geht erfolgreiches Recruiting in der Pflege – Michael Ortmann
23:15

Inhaltsverzeichnis

    Michael, du bist seit Tag 1 bei Care Rockets dabei und bist seitdem tagtäglich im Austausch mit Pflegeeinrichtungen. Mit welchen Personengruppen führst du hauptsächlich Gespräche?

    Ich spreche durch die Bank weg mit ganz unterschiedlichen Personen. In den meisten Fällen sind es Recruiter:innen, sofern die Einrichtung überhaupt eigene Recruiter:innen hat, was aus meiner Sicht extrem wichtig ist. 

    Häufig telefoniere ich auch mit Pflegedirektor:innen, die zusätzlich zum Tagesgeschäft noch für die Personalgewinnung zuständig sind. 

    Besonders bei kleineren Einrichtungen wie Seniorenresidenzen habe ich oft direkt mit der Geschäftsführung Kontakt. Das ist durchaus ein Vorteil, denn Pflegedirektor:innen haben meist ohnehin schon genug Aufgaben. Recruiting gehört da oft gar nicht zu ihrem eigentlichen Jobprofil. 

    Zusammengefasst: Die meisten Gespräche führe ich mit Recruiter:innen, Pflegedirektor:innen und Geschäftsführer:innen.


    Was ist dir in den Gesprächen mit Pflegeeinrichtungen besonders wichtig?

    Ganz klar: Es geht mir nicht darum, irgendwem irgendwas zu verkaufen. Ich bin von Anfang an dabei, weil ich wirklich hinter der Idee stehe. Und ich finde, in einem Markt wie der Pflege, wo so gut wie alle nach Fachkräften suchen, braucht es neue, mutige Wege. Viele Einrichtungen setzen immer noch auf klassische Stellenanzeigen, geben viel Geld aus, hoffen, dass sich jemand meldet, und nennen das dann Recruiting. Wir sagen intern dazu: Pay and Pray.

    Mich treibt an, gemeinsam mit der Einrichtung herauszufinden: Könnte unser Ansatz hier sinnvoll sein? Wir wissen aus Erfahrung, dass er bei vielen gut funktioniert, aber das muss eben auch zur jeweiligen Einrichtung passen. Ich will einfach offen und ehrlich besprechen, ob unser Weg, Pflegekräften passende Angebote direkt aufs Handy zu schicken, für sie ein effizienterer Weg sein kann.

    Mir geht es dabei um Austausch auf Augenhöhe, nicht um Druck. Und ich finde, ein großer Unterschied in der Vertriebswelt ist, ob man einfach nur verkaufen will oder wirklich unterstützen möchte. Und dazu gehört für mich auch, klar zu sagen, was möglich ist und was nicht.


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    Warum ist dir das Thema Festanstellung so wichtig?

    Viele würden sagen, Festanstellungen sind vor allem günstiger, aber darum geht es mir und uns bei Care Rockets nicht in erster Linie. Uns geht es um den menschlichen und nachhaltigen Wert. 

    Jede Einrichtung hat, wenn sie nicht komplett furchtbar geführt ist, ein Stammpersonal – also Pflegekräfte, die schon lange bleiben. Das zeigt doch, dass dort einiges richtig läuft. Dieses Kernteam durch feste Kolleg:innen zu ergänzen, die langfristig bleiben und sich gut einspielen, ist aus meiner Sicht das A und O.

    Kurzfristige Einsätze durch Zeitarbeitskräfte sind manchmal notwendig und völlig in Ordnung. Aber wenn ein Team ständig neue Gesichter sieht, unterschiedliche Arbeitsbedingungen und Urlaubsregelungen erlebt, dann bringt es Unruhe rein – für das Team, die Pflegebedürftigen und die gesamte Einrichtung. Deshalb liegt mir das Thema Festanstellung so am Herzen: Es stärkt das Team, bringt Kontinuität und verbessert die Versorgung nachhaltig.

    Seit unserem Start 2019 und besonders durch die Corona-Zeit hat sich im Gesundheitswesen viel getan. Hast du über die Jahre beobachtet, dass sich die Haltung gegenüber digitalen Recruiting-Lösungen verändert hat? Gab es aus deiner Sicht einen spürbaren Wandel?

    Da muss ich nicht lange überlegen. Ja, es hat sich einiges verändert. Aber ehrlich gesagt: Nicht in dem Ausmaß, wie es eigentlich nötig wäre. Viele Einrichtungen verharren noch in ihrer Komfortzone, weil manche Methoden früher gut funktioniert haben. Doch die Welt dreht sich weiter.

    Was sich aber wirklich verändert hat: Immer mehr Einrichtungen erkennen inzwischen, wie wichtig professionelle Recruiter:innen sind. Also Menschen, die sich voll und ganz – acht Stunden am Tag – auf das Thema Fachkräftegewinnung konzentrieren. Das ist ein echter Fortschritt.

    Diese Recruiter:innen setzen gezielt auf moderne, digitale Wege, um Pflegekräfte direkt anzusprechen, statt einfach nur Stellenanzeigen zu schalten und zu hoffen, dass sich jemand meldet. Sie haben verstanden: Wenn man ein attraktiver Arbeitgeber mit guten Vorteilen und einem starken Team ist, dann muss man das auch aktiv zeigen, und zwar genau dort, wo sich Pflegekräfte heute aufhalten.

    Kurz gesagt: Es tut sich was. Mehr und mehr Einrichtungen investieren gezielt in Recruiting und gehen digital neue Wege. Und das ist auch dringend nötig.

    Du sprichst oft über das Potenzial von festen Recruiting-Ressourcen in Einrichtungen. Warum ist das aus deiner Sicht so entscheidend?

    Ich würde sogar sagen: Eine Person für das Recruiting einzustellen ist keine Frage von ‚tief in die Tasche greifen‘ – im Gegenteil. Viele Einrichtungen geben jährlich Millionen für Zeitarbeitskräfte aus. Und auch wenn das oft Sachkosten sind und nicht direkt Löhne, bleibt es ein riesiger Betrag.

    Mein Vorschlag ist deshalb ganz pragmatisch: Statt dauerhaft Zeitarbeitskräfte zu finanzieren, lieber einen festen, professionellen Recruiter einstellen – jemanden, der sich voll auf das Thema fokussiert, Know-how mitbringt und das Recruiting strategisch angeht. Selbst wenn das 60.000 bis 80.000 € im Jahr kostet, kann man damit oft mehrere Zeitarbeitskräfte ersetzen und spart im besten Fall mehrere Hunderttausend Euro.

    Noch wichtiger: Es geht nicht nur ums Geld. Recruiter:innen helfen dabei, das Stammteam mit festen Kolleg:innen zu stärken. Und genau das sorgt für Stabilität, Kontinuität und ein besseres Arbeitsklima in der Einrichtung.

    Gibt es etwas, das dich im Alltag immer wieder irritiert oder wo du dir denkst: „Das müsste doch besser gehen“?

    Ja, da gibt’s wirklich einiges, was mich regelmäßig wundert, allen voran die Aussage: ‚Wir haben keinen Bedarf.‘ Gleichzeitig schalten dieselben Einrichtungen für zigtausend Euro Stellenanzeigen und das oft schon seit Jahren. Wenn ich dann frage, ob das gut funktioniert, kommt meistens: ‚Es wird jedes Jahr schlechter.‘

    Und da frage ich mich wirklich: Wenn etwas seit sechs Jahren kontinuierlich schlechter läuft, warum hält man dann so stur daran fest? Natürlich braucht man mehrere Wege, um Pflegekräfte zu finden, aber man sollte eben auch offen sein für neue Ansätze. Gerade in einem Markt, der sich so stark verändert hat.

    Ich weiß, viele Einrichtungen bekommen täglich unzählige Vertriebsanrufe. Jeder verspricht das Blaue vom Himmel. Ich mache das nicht. Ich teile einfach offen unsere Erfahrungen. Und am Ende zählt nicht, was jemand verspricht, sondern was sich in der Praxis wirklich bewährt. Dafür muss man aber auch bereit sein, Dinge auszuprobieren und nicht jahrelang auf etwas setzen, das nachweislich nicht mehr funktioniert.

    Was ist dein wichtigster Tipp an Pflegeeinrichtungen, um ihre Recruiting-Strategie zu verbessern?

    Die naheliegendste Antwort wäre natürlich: Meldet euch bei mir – kleiner Spaß. Aber im Ernst: Mein wichtigster Tipp ist, wieder mit einer positiven Haltung ranzugehen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, hilft es, sich auf das zu besinnen, was gut läuft. Nur weil eine Maßnahme nicht funktioniert, heißt das nicht, dass alles schlecht ist.

    Es geht darum, realistisch und gleichzeitig optimistisch zu bleiben. Sich bewusst zu machen: Ich habe einen wichtigen Job, ein starkes Team und die Möglichkeit, aktiv etwas zu verändern. Wer morgens mit dem Mindset startet, sichtbar sein zu wollen und Dinge anzupacken, wird schneller Erfolge sehen.

    Und: Dinge, die seit Jahren schlecht laufen, sollte man nicht einfach akzeptieren. Man muss sie anpacken und den Mut haben, auch mal neue Wege zu gehen. Kopf hoch, nicht in den Sand stecken – und mit der Zeit gehen. Das macht oft schon den entscheidenden Unterschied.

    Und zuletzt: Was motiviert dich, auch nach sechs Jahren jeden Tag mit Leidenschaft dabei zu sein?

    Was mich jeden Tag motiviert, ist ganz klar das Team. Wir ziehen alle an einem Strang, unterstützen uns und haben einfach Bock, gemeinsam etwas zu bewegen. Dazu kommt der Wunsch, wirklich etwas zu verändern. Nicht nur reden, sondern machen. Und genau das können wir hier: Wir arbeiten an einem innovativen Konzept, das frischen Wind in die Pflege bringt. Zu sehen, dass unsere Arbeit tatsächlich Wirkung hat, treibt mich jeden Tag aufs Neue an.

     

    Hier können Sie das Interview mit Michael Ortmann als Video schauen:

     

     


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    Autor:in
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    Denise Ni

    SEO-Managerin, Care Rockets GmbH

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    Denise Ni ist SEO-Managerin bei Care Rockets und bringt neben ihrer Expertise in der Content-Erstellung auch praktische Pflegeerfahrung aus fünf Jahren im Seniorenheim mit.

     

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