Durchschnittliches Gehalt als Pflegefachfrau /Pflegefachmann
Das durchschnittliche Gehalt einer Pflegefachfrau bzw. eines Pflegefachmanns in Deutschland liegt bei 41.600 € brutto jährlich oder 3.470 € brutto monatlich. Als grobe Schätzung lässt sich in Abhängigkeit der Steuer mit ungefähr knappen 2.100 € netto im Monat rechnen.
Einflussfaktoren auf das Gehalt als Pflegefachmann/Pflegefachfrau
Das Gehalt für Pflegefachfrauen bzw. Pflegefachmänner unterliegen verschiedenen Einflussfaktoren. Zum einen bedingen externe Faktoren wie das Bundesland, die Stadt sowie der Art der Einrichtung, was gehaltlich möglich ist. Überdies zahlen sich auch selbst beeinflussbare Faktoren auf das Gehalt aus, so wie Berufserfahrung, Weiterbildungen und Fachrichtung.
Um dir eine genauere Einordnung zu ermöglichen, führen wir die Einflussfaktoren im Folgenden detaillierter aus.
Pflegefachmann/Pflegefachfrau Gehalt nach Bundesland
Verschiedene Bundesländer können mit bis zu 20 % mehr oder weniger Gehalt im Vergleich einen bedeutsamen Einfluss haben. Das höchste durchschnittliche Gehalt ist mit knappen 3.900 € brutto pro Monat in Baden-Württemberg und Hessen zu erwarten. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt bilden mit ca. 3.200 € brutto das Schlusslicht. Das durchschnittliche Gehalt für Pflegefachfrauen/-männer liegt in Nordrhein-Westfalen mit ca. 3.700 € knapp 200 € über dem bundesweiten Durchschnitt.
Quelle: gehalt.de
Pflegefachkraft Gehalt nach Stadt
Neben dem Bundesland kann auch die Stadt einen Einfluss auf dein Gehalt als Pflegefachkraft haben. Falls du also über einen Jobwechsel nachdenkst, kann sich ein Blick in benachbarte Städte lohnen. Bedenke dabei aber, dass die Lebenshaltungskosten in Städten, wo es durchschnittlich höhere Gehälter zu verdienen gibt, in der Regel ebenso höher sind.
Quelle: Stellenanzeigen.de, Stepstone, Bundesagentur für Arbeit
Pflegefachfrau/-mann Gehalt nach Fachrichtung
Seit 2020 vereint die generalistische Pflegeausbildung die drei Ausbildungen: Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege. Auch wenn damit die Ausbildung zur Pflegefachfrau / Pflegefachmann einheitlich ist, macht die Fachrichtung, in der du nach der Ausbildung arbeitest, für dein Gehalt einen Unterschied.
Gehälter für Pflegefachkräfte in der Zeitarbeit
Einen großen Einfluss auf dein Gehalt hat auch die Art der Anstellung. Pflegefachkräfte, die bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt sind, können – neben weiteren Vorzügen – oft mit einem Gehalt rechnen, was bis zu 30 % höher ist als in Festanstellung. Mehr hierzu erfährst du im Beitrag: Gehalt Zeitarbeit Pflege.
Gehalt Pflegefachkraft während der Ausbildung
Die generalistische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann gibt es seit Januar 2020. Sie ersetzt die damaligen Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Sie wird immer bezahlt. Das Gehalt für eine(n) Pflegefachfrau / Pflegefachmann in Ausbildung steigt über die 3 Jahre mit jedem Jahr an.
Das Gehalt in der generalistischen Pflegeausbildung ist neben dem Ausbildungsjahr auch vom Tarifvertrag abhängig. Das Ausbildungsgehalt in öffentlichen Krankenhäusern oder anderen kommunalen Einrichtungen richtet sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende im Öffentlichen Dienst (TVAöD Pflege). Für Unikliniken hingegen gilt zum Teil der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVA-L Pflege). Für private Träger gilt für das Gehalt in der Pflegeausbildung zwar keiner der beiden Tarife, aber es ist dennoch üblich, dass ihre eigenen Tarifverträge sich nach dem TVAöD Pflege richten.
Falls ein privater Träger für dein Ausbildungsgehalt keinen Tarifvertrag bietet, solltest du dich für die Gehaltsverhandlung deinerseits an den Tarifverträgen orientieren und den Pflegemindestlohn von 15,40 € pro Stunde im Hinterkopf haben.
Quelle: ausbildung.de
Einstiegsgehalt als Pflegefachfrau/-mann und das Gehalt mit Berufserfahrung
Wie für andere Berufe üblich lässt sich ebenso in dem Beruf Pflegefachfrau / Pflegefachmann mit steigender Berufserfahrung ein höheres Gehalt verdienen. Ähnlich wie bei dem Gehalt für die Ausbildung zur Pflegefachkraft unterscheidet sich auch das Einstiegsgehalt durch die Einrichtung.
In öffentlichen Einrichtungen erfolgt die Bezahlung gemäß dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Speziell für Pflegekräfte gilt der Tarifvertrag TVöD – Pflege (). Als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann wirst du in die Gruppe P 7 eingestuft, welche aus mehreren Stufen besteht. Die Einstiegsstufe 1 wurde abgeschafft, daher erfolgt der Einstieg im öffentlichen Dienst direkt auf Stufe 2 mit einem Anfangsgehalt von 2.932 €.
In kirchlichen Einrichtungen wie der Caritas oder der Diakonie orientiert sich dein Verdienst als Pflegefachfrau / Pflegefachmann an den Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Bei der Diakonie wirst du in die Entgeltgruppe 7 (EG 7) eingestuft, was ein Gehalt von 3.257 € bedeutet.
In privaten Einrichtungen erfolgt die Gehaltsfestlegung in der Regel individuell, da private Träger nicht an bestimmte Tarife gebunden sind. Die Gehälter können denen im öffentlichen Sektor ähneln, jedoch auch erheblich niedriger ausfallen.
Es ist anzumerken, dass große und renommierte Privatkliniken höhere Einkommen bieten können. Es kann daher vorkommen, dass Mitarbeitende in solchen Einrichtungen, auch ohne Tarifvertrag, ein vergleichbares oder sogar besseres Gehalt als bei öffentlichen oder kirchlichen Trägern erhalten. Dies jedoch eher selten. Stattdessen bieten private Einrichtungen in der Regel andere Anreize wie betriebliche Altersvorsorgeleistungen.
Wie sich dein Gehalt als Pflegefachfrau / Pflegefachmann über die Jahre entwickelt, ist neben der Zeit ebenso von den anderen hier aufgelisteten Faktoren abhängig und lässt sich nicht verbindlich in deine berufliche Zukunft prognostizieren. Daher ist es für dich umso entscheidender, auch über die anderen Einflussfaktoren auf dein Gehalt einen Überblick zu haben.
So ist z. B. das Einstiegsgehalt bei kirchlichen Trägern höher als bei öffentlichen, wodurch deine Gehaltsentwicklung direkt mit einem höheren Gehalt beginnt. Weiterhin hat deine Region, Fachrichtung sowie Fachweiterbildung einen erheblichen Einfluss.
Mehr Gehalt durch eine Weiterbildung verdienen
Letztlich hast du als Pflegefachfrau / Pflegefachmann die Möglichkeit, durch Weiterbildung mehr Gehalt zu verdienen. Dabei ist jedoch entscheidend, wie deine Weiterbildungsmöglichkeiten bei deinem Arbeitgeber aussehen.
In der Regel versuchen Arbeitgeber in der Pflege durch Möglichkeiten für Weiterbildung zu punkten und darüber hinaus Mitarbeiter:innen zu binden. Je nach Weiterbildung könnte der Arbeitgeber aber auch die Sorge haben, dass die weitergebildete Pflegefachkraft ihre Arbeitstätigkeit ändern möchte. Dadurch würde wiederum erneuter Personalbedarf für die vorher ausgeführte Tätigkeit entstehen.
Unabhängig von der Umsetzbarkeit deines Weiterbildungswunsches kannst du aber in der Regel damit planen, dass du durch eine Weiterbildung ein höheres Gehalt verlangen kannst.
Fazit: Diverse Faktoren beeinflussen dein Gehalt
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gehalt als Pflegefachfrau / Pflegefachmann von mehreren verschiedenen Faktoren abhängig ist. Seit der generalistischen Pflegeausbildung ist das Ausbildungsgehalt in der Regel verlässlich abzuschätzen. Auch das Einstiegsgehalt ist gemäß der Tarifverträge häufig absehbar.
Dein Gehalt als Pflegefachfrau im Berufsalltag nach Ausbildung und Berufseinstieg kann jedoch erheblich variieren, trotz der meist geltenden Tarifbindung. Unterschiede durch die Region, die Berufserfahrung, den Fachbereich, den Trägertyp, Berufserfahrungen und zuletzt Weiterbildungen können sich läppern.
Daher kann es für dich und deine Karriereplanung umso wertvoller sein, dass du dich über diese unterschiedlichen Einflussfaktoren informierst. So bekommst du ein besseres Verständnis, was dir letztlich zugutekommen kann.
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