Recruiting-Herausforderungen im Gesundheitswesen
Mit dem Fachkräftemangel in der Pflege geht einher, dass nur wenige Pflegekräfte aktiv auf Jobsuche sind. Die Anzahl derer, die noch auf Karriereseiten oder Jobportalen nach Angeboten recherchieren und anschließend eine Bewerbung verschicken, ist gering.
Ein großer Teil der Pflegekräfte befindet sich in einem Beschäftigungsverhältnis, denkt aber, auch wenn sie nicht aktiv auf der Suche sind, über einen Stellenwechsel nach (= passive oder latent wechselwillige Kandidat:innen). Personalverantwortliche in Pflegeeinrichtungen müssen daher umdenken.
Zum einen sind es nicht mehr die Pflegekräfte, die sich bewerben müssen. Vielmehr sind es die Unternehmen, die 1) proaktiv auf Pflegekräfte zugehen müssen und 2) anschließend von sich als Arbeitgeber überzeugen müssen. Zum anderen sind latent-wechselwillige Kandidat:innen nicht über die traditionellen Kanäle (Jobbörsen, Stellenanzeigen in Zeitungen oder der Website etc.) erreichbar.
Wechselwillige Pflegekräfte erreichen und überzeugen
Um die wechselwilligen Kandidat:innen zu erreichen und von der eigenen Einrichtung zu überzeugen, sind drei Faktoren in einem verzahnten Prozess entscheidend:
- Reichweite
- Attraktivität
- Recruiting-Prozess
Erfahren Sie im Folgenden, welchen Bedeutung die jeweiligen Faktoren für den Erfolg im Recruiting haben und wie Sie in den einzelnen Bereichen als Arbeitgeber hervorstechen.
Schritt 1: Reichweite: Latent wechselwillige Pflegekräfte erreichen
Um Erfolg im Recruiting von Pflegekräften zu haben, müssen Sie sichtbar sein, und zwar dort, wo sich Ihre Zielgruppe der latent-wechselwilligen Pflegekräfte aufhält. Daher ist der erste Faktor für ein erfolgreiches Recruiting in der Pflege die relevante Reichweite.
Vielfach ist es so, dass Bewerber:innen und Arbeitgeber nicht zusammenfinden, weil sie auf unterschiedlichen Medien unterwegs sind. So setzen Arbeitgeber in der Pflege häufig noch auf Stellenangebote in Zeitungen oder auf Jobbörsen.
Pflegekräfte erreicht man allerdings anderswo: auf Social Media und über Online-Marketing. Arbeitgebern fehlt es somit dort an Reichweite, wo Pflegekräfte anzutreffen sind.
Beispielhafte Werbeanzeige von Care Rockets auf Instagram
Aktive vs. latent wechselwillige Kandidat:innen
Hinzu kommt: In einem Arbeitnehmermarkt, wie die Pflege einer ist, gibt es kaum aktiv suchende Pflegekräfte. Der größte Teil der infrage kommenden Kandidat:innen ist latent wechselwillig. Sie befinden sich in einem Arbeitsverhältnis und schauen nicht aktiv nach Stellenangeboten, sind aber einem Jobwechsel gegenüber trotzdem aufgeschlossen.
Die Krux: Die latent-wechselwilligen Pflegekräfte machen den größten Teil der potenziellen Kandidat:innen aus. Mit Stellenanzeigen auf den klassischen Jobbörsen erreichen Sie aber nur die aktiv Suchenden.
Wo und wie Sie latent wechselwillige Pflegekräfte erreichen?
Um latent wechselwillige Kandidat:innen zu erreichen, müssen Arbeitgeber in der Pflege umdenken und die richtigen (Online-) Medien nutzen. Fragen Sie sich:
- Wie informiert sich meine Zielgruppe?
- Wie kommuniziert sie?
- Wo ist sie (digital) anzutreffen?
Eine gute Plattform sind soziale Medien wie Facebook, Instagram, TikTok, aber auch LinkedIn und Twitter. In der Regel benötigt es mehrere Berührungspunkte, bevor Sie Interesse geweckt haben und eine wechselwillige Pflegekraft bereit ist, sich mit Ihrem Angebot auseinanderzusetzen.
Latent wechselwillige Kandidat:innen mit Care Rockets erreichen
Wenn Sie die Direktnachrichten auf Care Rockets nutzen, erhöhen sich Ihre Erfolgschancen noch einmal deutlich. Denn alle bei Care Rockets registrierten Pflegekräfte sind nicht nur wechselbereit, sondern warten auch darauf, von Arbeitgebern kontaktiert zu werden. Zusätzlich können Sie die Erfolgsstatistiken Ihrer Nachrichten analysieren und durch messbare Tests Ihre Erfolgschancen stetig optimieren.
Bereits mit einem kostenlosen Unternehmensprofil können Sie bis zu fünf Direktnachrichten pro Monat versenden. Erfahren Sie mehr!
Schritt 2: Als Arbeitgeber attraktiv sein
Um im Wettbewerb um begehrte Pflegekräfte positiv hervorzustechen, muss ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv sein. Denn ein attraktiver Arbeitgeber übt eine hohe Anziehungskraft auf potenzielle Bewerber:innen aus und trägt dazu bei, Mitarbeitende an die Einrichtung zu binden.
Ist-Analyse: Wo stehen Sie aktuell?
Um als Arbeitgeber in den Augen von Pflegekräften attraktiv zu sein, ist entscheidend zu wissen, wie Ihre Wunschmitarbeiter:innen ticken, wie sie suchen und was ihnen wichtig ist. Für junge Mütter können etwa familienfreundliche Arbeitszeiten, der Ausschluss von bestimmten Diensten oder Zuschüsse für die Kita wichtig sein.
Um herauszufinden, mit welchen Benefits Sie punkten können, bietet es sich an, Ihre Bestandsmitarbeiter zu fragen, warum Sie an Ihnen als Arbeitgeber schätzen (aber auch, wo Sie Verbesserungen sehen).
Führen Sie ggf. eine anonyme Befragung Ihrer Mitarbeiter:innen durch, um Antworten auf diese Fragen zu erhalten.
Was Pflegekräfte an ihrer Arbeit motiviert, erfahren Sie in unserem Beitrag: Pflegekräfte verraten, was sie an ihrem Job lieben
Als attraktiver Arbeitgeber sichtbar werden
Kommunizieren Sie diese Benefits nach außen, beispielsweise in Ihren Stellenangeboten, Videos auf Ihren Social Media Profilen oder auf Ihrem Unternehmensblog. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Bestandsmitarbeiter:innen mit ins Boot zu holen. Als authentische Botschafterinnen und Botschafter können sie hautnah Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben und so zur Steigerung Ihrer Attraktivität als Arbeitgeber beitragen.
Tipp: Nutzen Sie das Onboarding, welches wir Ihnen mit einem kostenlosen Unternehmensprofil bereitstellen. Hier unterstützen wir Sie dabei, mit Ihren Stellenangeboten die Elemente zu identifizieren und hervorzuheben, die Pflegekräften wirklich wichtig sind.
Schritt 3: Mit einem klar definierten Recruiting-Prozess überzeugen
Sie sind als Arbeitgeber attraktiv und haben mit einer relevanten Reichweite latent wechselwillige Pflegekräfte auf Ihre Einrichtung aufmerksam gemacht. Ausgezeichnet! Dann haben Sie etwas geschafft, was Sie vielen Arbeitgebern in der Pflege voraus haben.
Auf dem Weg hin zu einer erfolgreichen Einstellung kann allerdings noch einiges schiefgehen. Und zwar dann, wenn der Recruiting-Prozess hakt. Komplizierte Online-Bewerbungsformulare, lange Reaktionszeiten oder unvorbereitete Vorstellungsgespräche – all dies schreckt ab.
Einfachheit
Gestalten Sie bereits den ersten Schritt so einfach wie nur möglich. Viele Pflegekräfte stoßen mobil mit ihrem Smartphone auf Ihre Stellenanzeige. Je geringer die Einstiegshürde, desto besser die Resonanz. Gestalten Sie das Online-Bewerbungsformular daher so kurz wie möglich. Fragen Sie sich, welche Informationen Sie wirklich benötigen, um die Anfrage für den nächsten Schritt zu qualifizieren? Jede Information, die kein Must-have für die Entscheidung für den nächsten Schritt ist, sollten Sie an der Einstiegshürde weglassen. Unterlagen können auch später noch nachgereicht werden.
Schnelligkeit und persönlicher Kontakt
Hat eine Pflegekraft ihr Interessen an Ihnen als Arbeitgeber bekundet, gilt es schnellstmöglich einen Kontakt aufzubauen, am besten persönlich. Greifen Sie lieber zum Hörer, als eine Nachricht zu schreiben, um schnell eine Bindung aufzubauen. Das erste Kennenlernen sollte dann im Idealfall bei Ihnen vor Ort und nicht virtuell stattfinden. Natürlich ist es digital meist einfacher unterzubringen und muss daher manchmal sein. Aber als Mantra für die Schritte Ihrer Kontaktaufnahme gilt: Je persönlicher und realer, desto überzeugender können Sie sein.
Wertschätzung
Bedenken Sie während des ganzen Prozesses immer, dass es für beide Seiten passen muss. In einem Arbeitnehmermarkt, wie die Pflege einer ist, müssen eher Sie den Kandidaten oder die Kandidatin von sich überzeugen, als umgekehrt. Dies gelingt Ihnen am besten, wenn Sie nicht Ihre eigenen Forderungen in den Vordergrund stellen, sondern die Vorteile für die Pflegekraft.
Fazit: Reichweite, Attraktivität und Prozesse
Für das Recruiting im Gesundheitswesen gilt: Arbeitgeber, die in den Augen der Kandidat:innen ein attraktiver Arbeitgeber sind, haben im Wettbewerb einen entscheidenden Vorteil. Um allerdings als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, müssen Sie über eine entsprechende Reichweite verfügen – und zwar dort, wo sich Ihre Zielgruppe (online) aufhält.
Auch ein klar definierter Prozess für ein erfolgreiches Recruiting entscheidend. Je einfacher, schneller und wertschätzender, desto besser. Für den Recruitingerfolg sind alle drei Faktoren bedeutsam. Hakt es bei einem der drei Faktoren, hakt das gesamte Recruiting.
Wir von Care Rockets unterstützen Sie dabei, als Arbeitgeber sichtbar zu werden und unkompliziert mit Pflegekräften in Kontakt zu treten. Auf Care Rockets finden Sie über 35.000 (Stand: März 2023) registrierte Pflegekräfte, die offen für einen Wechsel sind.
Registrieren Sie sich noch heute für ein kostenloses Unternehmensprofil und finden Sie motivierte Pflegekräfte.