Die wichtigsten Zahlen, Daten & Fakten zur Arbeitsmarktsituation in der Pflege
Für Arbeitgeber in der Pflege ist jede Pflegekraft, die kündigt, ein Desaster. Denn was auf die Kündigung folgt, ist ein zeit- und kräftezehrender Recruitingprozess. So dauert es laut Statistischem Bundesamt 212 Tage, um die Stelle einer examinierten Altenpflegefachkraft zu besetzen.
Dies ist nicht verwunderlich, wenn man sich die Statistiken der Arbeitsagentur anschaut. Die Mehrheit der Stellenangebote (68 %) im Bereich Pflege richten sich an examinierte Pflegekräfte. Gleichzeitig verfügen aber nur 16 % der Arbeitslosen über die entsprechende Qualifikation. Acht von zehn arbeitssuchenden Pflegekräften suchten eine Beschäftigung auf Helferniveau.
Zudem herrscht ein deutliches Ungleichgewicht an ausgebildeten Pflegekräften und Pflegebedürftigen, welches verstärkt durch den demografischen Wandel in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird.
Prognose: Deutschland droht ein prekärer Pflegenotstand
Nach neuesten Hochrechnungen der BARMER fehlen im Jahr 2030, also in weniger als 10 Jahren, rund 180.000 Pflegekräfte. Davon 81.000 Pflegefachkräfte.
Prognose zum Gesamtbedarf an Pflegekräften (Quelle: BARMER)
Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen im Zuge des demografischen Wandels deutlich schneller als angenommen. Aus dem Report der BARMER geht hervor, dass im Jahr 2030 sechs Millionen Menschen pflegebedürftig sind. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber 2020 um etwa 30 Prozent.
Prognose zum Anstieg Pflegebedürftiger mit Pflegegrad 1–5 bis zum Jahr 2060 (Quelle: BARMER)
Die Pflegebranche als Inbegriff eines Arbeitnehmermarktes
Der Arbeitsmarkt in der Pflege ist, wie jeder Markt, ein Ort, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Das angebotene Produkt sind offene Stellen in der Pflege. Die Nachfrage sind Pflegekräfte. Diese können ein Stellenangebot entweder annehmen oder nicht.
Die Pflege, mit einem deutlichen Überhang an offenen Stellen, ist ein Arbeitnehmermarkt. Für Fachkräfte in der Pflege ist diese Situation von Vorteil. Sie können zum großen Teil kritisch an die Jobsuche herangehen und entscheiden, für wen sie arbeiten möchten.
Für Arbeitgeber in der Pflege ist ein solcher Markt hingegen herausfordernd. Sie konkurrieren mit einer Vielzahl weiterer Arbeitgeber um begehrte Fachkräfte.
Arbeitgeber, die in einem solchen Umfeld Pflegekräfte gewinnen und halten möchten, müssen den Kandidat:innen etwas bieten und glaubhaft davon überzeugen müssen, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
Pflegekräfte in Zeiten des Fachkräftemangels finden und halten: So kann es gelingen
Als Arbeitgeber zu erkennen und zu verinnerlichen, dass primär sie es sind, welcher die Kandidat:innen von sich überzeugen muss, ist der erste Schritt hin zu einer erfolgreichen Personalgewinnung.
Weiterhin sind in der aktuellen Arbeitsmarktsituation für Unternehmen in der Pflegebranche folgende Maßnahmen von Bedeutung.
Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke
Auch in Zeiten des Fachkräftemangels gibt es immer wieder Arbeitgeber, die nicht groß Stellenangebote schalten und dennoch zahlreiche Bewerbungen von Pflegekräften erhalten.
Diese Arbeitgeber haben so einen guten Ruf, dass sie als potenzieller Arbeitgeber für Pflegekräfte – die schon viel Gutes von ihnen gehört haben – attraktiv sind.
Sie zeichnen sich durch wirklich gute Arbeitsbedingungen im Bereich der Pflege aus. Und mehr noch: Es gelingt ihnen auch, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Im Marketingjargon spricht man von Employer Branding.
Neue Wege im Recruiting gehen
Eine Stellenanzeige schalten und darauf warten, dass reihenweise qualifizierte Bewerbungen im Posteingang eintrudeln, war einmal. Erfolgreiche Arbeitgeber drehen den Spieß um: Sie gehen proaktiv auf Ihre Wunschkandidat:innen zu.
Dies geht beispielsweise online über Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok oder LinkedIn. Nutzen Sie Direktnachrichten auf Care Rockets, sind die Erfolgschancen noch einmal deutlich höher. Denn alle Pflegekräfte, die sich auf Care Rockets registriert haben, sind nicht nur bereit für einen Wechsel, sondern warten darauf, von attraktiven Arbeitgebern kontaktiert zu werden.
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Mehr Informationen:
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In Mitarbeiterbindung investieren
Wer bemüht ist, neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen, sollte eines nicht aus dem Blick verlieren: die Bestandsmitarbeiter:innen. Denn wenn Pflegekräfte kündigen, weil Sie bei Ihnen nicht die erhofften Arbeitsbedingungen vorfinden, setzt ein Teufelskreis ein. Durch den resultierenden Personalmangel steigt der Stresspegel für die verbleibenden Mitarbeiter:innen. Die Mitarbeiterzufriedenheit leidet und weitere Kündigungen sind wahrscheinlich.
Mehr Informationen:
- Mitarbeiterbindung in der Pflege – So geht’s
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Was wünschen sich Pflegekräfte von ihrem Arbeitgeber? [Umfrage]
Fazit: Die Arbeitsmarktsituation für Pflegeberufe erfordert neue Wege im Recruiting
Die Zahlen machen deutlich: Schon jetzt herrscht ein deutlicher Mangel an Fachkräften im Bereich Pflege. Ein Zustand, der sich Prognosen zufolge in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen wird. Die Pflege ist der Inbegriff eines Arbeitnehmermarktes. Pflegekräfte können sich meist sehr genau aussuchen, welcher Arbeitgeber ihnen die Bedingungen bietet, ihre Arbeit nach ihren eigenen Ansprüchen auszuüben.
Dies bedeutet auf der anderen Seite für Pflegeeinrichtungen einen hohen Konkurrenzdruck, wenn es darum geht, Pflegekräfte zu gewinnen. Um unter diesen Bedingungen erfolgreich zu sein, sind neue Wege im Recruiting essenziell.
Eine besonders Erfolg versprechende Strategie besteht darin, Wunschkandidat:innen direkt anzusprechen. Auf Care Rockets finden Sie registrierte Pflegekräfte, die für einen Wechsel offen sind. Worauf warten Sie noch? Erstellen Sie noch heute Ihr kostenloses Unternehmensprofil und finden Sie motivierte Pflegekräfte.