Was versteht man unter einem Pflegehelfer?
Der Begriff Pflegehelfer:in wird nicht einheitlich verwendet. So gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Ausbildungen mit entsprechend unterschiedlichen Ausbildungsgängen und Abschlüssen. In der Regel gelten als Pflegehelfer:innen aber Mitarbeitende, die Pflegefachkräfte bei der Versorgung und Betreuung von Pflegebedürftigen unterstützen.
Am 1. Juli 2023 wurde die Fachkraftquote von einem neuen Personalbemessungsverfahren (kurz PeBeM) abgelöst. Hiermit einher ging auch stärkere Aufteilung von Pflegepersonen nach Qualifikationsniveaus.
Hierbei sind unter anderem folgende Qualifikationsstufen vorgesehen:
- Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung (QN 4)
- Assistenzkräfte mit 1-2-jähriger Ausbildung (QN 3)
- Pflegehilfskräfte mit 2–6-monatigen Basiskurs (QN 2)
- Servicekräfte ohne Ausbildung (QN 1)
In der Regel sind mit Pflegehelfern (m/w/d) Pflegepersonen der Qualifikationsniveaus 2 und 3 gemeint.
Was verdienen Pflegehelfer:innen 2024?
Das Gehalt als Pflegehelfer:in hängt davon ab, ob du als Pflegehilfskraft (mit 200 Stunden Basis-Ausbildung) oder als Pflegeassistent mit ein- oder zweijähriger Ausbildung arbeitest. Pflegeassistenten verdienen aufgrund ihrer Ausbildung in der Regel mehr.
Was verdienen Pflegeassistent:innen mit 1–2-jähriger Ausbildung (QN 3)?
Der Mindestlohn für Pflegeassistent:innen beträgt 15,25 € pro Stunde. Mit einem Vollzeitjob verdienst du dementsprechend mindestens zwischen 2.321 € und 2.653 € brutto (bei durchschnittlich 35–40 Stunden in der Woche).
Zum 1. Mai 2024 soll der Mindestlohn für Pflegeassistent:innen auf 16,50 € und am 1. Juli 2025 auf 17,35 € erhöht werden. Ab dem 1. Januar 2025 haben Beschäftige in der Altenpflege zudem zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch einen Anspruch auf neun bezahlte Urlaubstage (→ Mehr zum Gehalt in der Altenpflege).
Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das durchschnittliche Gehalt von Pflegeassistent:innen bei 2.991 € wobei die Spannen groß ist und hin zu 3.559 € reicht. Zusätzlich erhältst du in der Regel Zuschläge, wenn du an Feiertagen oder nachts arbeitest.
Als eine Folge der neuen Personalbemessung werden Assistenzkräfte händeringend gesucht. Immerhin sollen infolgedessen ca. 30 % des Personalmixes aus Pflegeassistent:innen bestehen. Dieser Umstand könnte sich zukünftig in den Gehältern widerspiegeln.
Pflegeassistenten-Gehalt während der Ausbildung
Die Ausbildung zur Pflegeassistenz ist eine schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass du die theoretischen Inhalte in einer Berufsfachschule vermittelt bekommst und die praktischen Erfahrungen in sogenannten Praktika sammelst. Du arbeitest also nicht von Anfang an in einem Betrieb, sondern musst weiterhin die Schulbank drücken.
Wie bei den meisten schulischen Ausbildungen wird daher keine Vergütung gezahlt. Im Gegenteil: Je nach Art der Schule können unterschiedliche Kosten anfallen. So verlangen private Schulen relativ hohe Kursgebühren. An staatlichen Schulen ist die Ausbildung zwar kostenlos, es können aber Aufnahme- und Prüfungsgebühren anfallen.
Allerdings findet hier gerade ein Umdenken statt. So hat der Landtag in Sachsen-Anhalt beschlossen, dass Auszubildende eine Mindestvergütung erhalten. Ab dem Ausbildungsjahr 2024 wird diese auf 650 € festgesetzt. Inwieweit andere Bundesländer nachziehen werden, ist noch unklar.
Weiterhin ist es nicht unüblich, dass du bereits als ungelernte Kraft in einer Einrichtung arbeiten kannst und währenddessen die Ausbildung berufsbegleitend absolvierst. Dein Arbeitgeber zahlt in diesem Fall die Ausbildung. Häufig ist es dann so, dass du dich nach Abschluss der Ausbildung für eine gewisse Zeit diesem Arbeitgeber verpflichtest. Die Bruderhaus Diakonie etwa zahlt ihren angehenden Pflegehelfer:innen eine Ausbildungsvergütung von 1.114,91 € (brutto/Monat).
Was verdienen Pflegehilfskräfte (QN 2)?
Der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte beträgt 14,15 € pro Stunde. Mit einem Vollzeitjob verdienst du dementsprechend mindestens 2.462 € brutto (bei ca. 40 Stunden in der Woche).
Zum 1. Mai 2024 soll der Mindestlohn auf 15,50 € und am 1. Juli 2025 auf 16,10 € erhöht werden. Zudem profitieren Pflegehilfskräfte in der Altenpflege ab 2025 ebenso von den neun zusätzlichen Urlaubstagen.
Faktoren, die das Gehalt beeinflussen
Das Gehalt für Pflegehelfer:innen unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren. Zum einen bestimmen äußere Faktoren wie das Bundesland, die Stadt sowie die Art der Einrichtung, was an Gehalt möglich ist.
Des Weiteren wirken sich auch selbst beeinflussbare Faktoren wie Berufserfahrung, Weiterbildung und Spezialisierung auf das Gehalt aus.
Region
Die einzelnen Bundesländer können mit bis zu 20 % mehr oder weniger Gehalt im Vergleich einen deutlichen Einfluss haben. Generell gilt: Im Westen sind die Gehälter in der Regel heute noch höher als im Osten, ebenso verdienst du in Großstädten meist mehr als auf dem Land.
Die höchsten Durchschnittsgehälter sind laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur mit knapp 3.181 € brutto pro Monat in Baden-Württemberg und Hamburg zu erwarten. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen bilden mit rund 2.600 € brutto das Schlusslicht. (Anmerkung: Die Gehaltsangaben im Entgeltatlas beziehen sich nicht auf einen spezifischen Beruf, sondern mehrere Berufe mit Helfertätigkeiten.)
Neben dem Bundesland kann auch die Stadt einen Einfluss auf dein Gehalt als Pflegehelfer haben. Wenn du also über einen Jobwechsel nachdenkst, kann sich ein Blick in die nächste Großstadt lohnen. Bedenke jedoch, dass die Lebenshaltungskosten in Städten mit höheren Gehältern in der Regel auch höher sind.
Art der Einrichtung
Entscheidend ist auch, ob du bei einer staatlichen, kirchlichen oder privaten Einrichtung angestellt bist. Kirchliche (AVR) und staatliche Träger (TVöD) sind in der Regel tarifgebunden. Die Gehälter sind meist höher als bei privaten Trägern.
So startest du als Pflegehilfskraft bei öffentlichen Trägern in Entgeltgruppe P5 mit einem Gehalt von 2.718 € (oeffentlicher-dienst.info). Mit einjähriger Ausbildung bist du der Entgeltgruppe P6 mit 2.820 € Einstiegsgehalt zugeordnet.
Bei der Diakonie würdest du als Pflegehilfskraft in Entgeltgruppe 3 (AVR) starten, mit einem Einstiegsgehalt von 2675 €. Als Pflegeassistenz bist du in Entgeltgruppe 4 und startest mit 2.866 €. Der Gehaltsrechner der Diakonie Güstrow zeigt allerdings, dass das Gehalt je nach Anzahl deiner Kinder und Bereitschaft zu besonderen Schichten stark variieren kann.
Qualifikation und Berufserfahrung
Die Vergütung steigt in der Regel mit der Anzahl der Berufsjahre. So verdienen Pflegeassistenzen mit einjähriger Ausbildung bei der Schervier Altenhilfe inklusive Zulagen und Sonderzahlungen 35.427,90 €. Nach 5 Jahren sind es 39.667,32 € und nach 16 Berufsjahren 47.471,91 €.
Auch in den Entgeltgruppen des öffentlichen Dienstes und der kirchlichen Träger erhöht sich dein Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung. Bei der Diakonie gibt innerhalb der Entgeltgruppen jeweils fünf Stufen: eine Einarbeitungsstufe, eine Basisstufe sowie Erfahrungsstufe 1, 2 und 3. In den jeweiligen Stufen verweilst du 24 bzw. 48 Monate.
Zeitarbeit
Im Gegensatz zu den Pflegefachkräften profitieren Pflegehelfer weniger vom starken Anstieg der Löhne in der Zeitarbeit. Eine Gehaltsstudie der Bundesagentur für Arbeit von 2019 zeigt, dass Hilfskräfte zum damaligen Zeitpunkt in Festanstellung immer ein höheres Gehalt bekamen als in der Zeitarbeit.
Beispiel: Bei der German Human Resources GmbH (hier geht zum Stellenangebot auf Care Rockets) verdienst du als Pflegehelfer:in zwischen 14,00 € - 16,00 € pro Stunde. Bei Adecco sind es für Pflegeassistenzen mit einjähriger Ausbildung zwischen 16,00–18,00 € pro Stunde.
Es ist aber davon auszugehen, dass die Stundenlöhne, insbesondere für Pflegeassistenzkräfte, weiter steigen werden. Grund hierfür ist die neue Personalbemessung, mit der eine Anhebung der Hilfskraftquote und entsprechend der Nachfrage einhergeht. Insbesondere in Ballungsgebieten mit hohem Personalbedarf, wie etwa Berlin, sind Stundenlöhne von 18 € nicht unüblich.
Wie du siehst, kann das Gehalt als Pflegehilfe abhängig von deiner Qualifikation und weiteren Erfahrungen stark variieren. Auf Care Rockets findest du eine Vielzahl von Stellenangeboten, die dir helfen können, den Job zu finden, der nicht nur zu deinen Fähigkeiten, sondern auch zu deinen Gehaltswünschen passt.
Lohnt sich ein Quereinstieg als Pflegehelfer:in?
Im Vergleich zu anderen Branchen bietet dir der Quereinstieg als Pflegehelfer:in ein vergleichsweise hohes Einstiegsgehalt. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Gehalt als Friseur:in mit abgeschlossener Ausbildung beträgt 2.427 € (gehalt.de).
Dieses Gehalts kannst du bereits als Pflegehilfskraft verdienen – ohne Zuschläge für Feiertags-, Wochenend- oder Nachtarbeit. Insbesondere wenn du dich für eine ein- oder zweijährige Ausbildung zum Pflegeassistenten entscheidest, ist dir ein fester Job nahezu sicher.
Ein weiterer Vorteil ist der schnelle und unkomplizierte Einstieg. Als Pflegehilfskraft benötigst du lediglich eine Basisqualifikation von 200 Stunden, die sogar vom Arbeitsamt gefördert werden kann. Wichtige persönliche Voraussetzungen für den Pflegeberuf sind allerdings Empathie, körperliche Einsatzbereitschaft, Flexibilität und die Freude an der Arbeit mit Menschen.
Tipp: Der Beitrag Was Pflegekräfte an ihrem Job lieben? hilft dir einzuschätzen, ob der Pflegeberuf was für dich ist.
Wie kann ich als Pflegehelfer:in mehr verdienen?
Weiterbildung und Spezialisierung
Für Pflegehilfskräfte (QN 2), die typischerweise einen 200-stündigen Basiskurs absolviert haben, bietet sich die Weiterbildung zur Assistenzkraft (QN 3) mit 1-2-jähriger Ausbildung als logischer Schritt an. Je nach Bundesland und Erfahrung können langjährige, erfahrene Pflegehelfer durch eine externe Prüfung schneller die Qualifikation zur Pflegeassistenz erwerben. Für Pflegeassistent:innen besteht folglich der nächste Schritt darin, die (verkürzte) Ausbildung zu Pflegefachkraft zu absolvieren.
Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, innerhalb desselben Qualifikationsniveaus das eigene Profil mit Weiterbildungen aufzuwerten. Dies können Kurse in Themen wie Hygiene, Erste Hilfe, Demenzpflege, Kommunikation, Wundversorgung und Ethik umfassen (→ ICN-Ethikkodex). Mit diesem Wissen kannst du spezifische Tätigkeiten übernehmen und so die Pflegefachkräfte entlasten.
Bereitschaft zu Schicht- und Wochenendarbeit
Zuschläge für Schicht-, Wochenend- oder Nachtarbeit können das Einkommen von Pflegehelfern deutlich erhöhen. Diese Flexibilität wird von vielen Arbeitgebern geschätzt und entsprechend vergütet.
Arbeitgeberwechsel
Ein Wechsel des Arbeitgebers kann ebenfalls zu einem höheren Gehalt führen. Unterschiedliche Einrichtungen bieten oft variierende Gehaltsstrukturen. Es lohnt sich, die Angebote auf Plattformen wie Care Rockets zu vergleichen, um eine Stelle zu finden, die nicht nur deinen beruflichen Fähigkeiten entspricht, sondern auch deine finanziellen Erwartungen erfüllt.