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7 unschlagbare Tipps für erfolgreiches Pflege-Recruiting auf dem Land

Den Fachkräftemangel hat wohl jeder Arbeitgeber in der Pflege bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen. Bei einer Arbeitslosenquote von gerade einmal 0,8 Prozent bei Pflegefachkräften (Quelle: Statistik der Agentur für Arbeit) fühlt man sich wie beim Fischen im leeren Teich. In dieser ohnehin herausfordernden Ausgangslage sind Arbeitgeber im ländlichen Raum besonders betroffen. 

 

In diesem Beitrag gehen wir den Herausforderungen des Pflege-Recruitings im ländlichen Raum auf den Grund und geben Ihnen Tipps, wie Sie diesen begegnen können.

Pflege-Recruiting auf dem Land: 7 Tipps für mehr Erfolg
14:32

Inhaltsverzeichnis

    Herausforderungen für das Pflege-Recruiting im ländlichen Raum

    Kurze Arbeitswege, höhere Gehälter und ein breites Freizeitangebot: Leben und Arbeiten in der Stadt ist attraktiv. Wer auf dem Land Pflegepersonal sucht, hat gleich mehrere Herausforderungen zu meistern.

    Landflucht: Laut einer Studie des ifo-Instituts ist der Anteil der Bevölkerung, der auf dem Land lebt, auf einem historischen Tiefstand. Vor allem junge Menschen zieht es in die Großstädte. Zurück bleiben die Älteren, also die Altersgruppe, die häufig pflegebedürftig ist. Dem erhöhten Pflegebedarf auf dem Land stehen nur sehr wenige Pflegekräfte gegenüber.

    ältere Menschen bei einem Spaziergang in der Natur

    Gehaltsgefälle: Auch bei den Gehältern schlägt die Stadt das Land. Bei diesen Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Lebenshaltungskosten in Großstädten tendenziell höher sind. Ländliche Regionen im Speckgürtel einer Großstadt haben hier jedoch das Nachsehen.

    Infrastruktur: Große Entfernungen, fehlende Radwege und eine schlechte ÖPNV-Anbindung. Wer auf dem Land lebt und/oder arbeitet, ist in der Regel auf das Auto angewiesen. Somit sind Pflegejobs auf dem Land für Kandidat:innen ohne Führerschein oder eigenes Auto oft nicht realisierbar. 

    Geringe Bereitschaft umzuziehen oder zu pendeln: Erst die Heimat, dann der Job. Eine Studie von meinestadt.de ergab: 87,9 Prozent der befragten Fachkräfte mit Berufsausbildung ist es „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass ihr Arbeitsplatz in der Nähe ihres Wohnortes liegt. Ein berufsbedingter Umzug kommt für die meisten nicht infrage.

    Ausländische Pflegekräfte: Pflegekräfte aus dem Ausland ziehen bei der Wahl ihres Arbeitsortes häufig Städte vor. Neben den oben genannten Gründen erhoffen sie sich, in der Stadt schneller Anschluss zu finden.

    Zusammenfassend bedeutet dies für Arbeitgeber im ländlichen Raum, dass sie bei der Suche nach Pflegekräften vorrangig auf den regionalen Kandidatenpool angewiesen sind. Dabei spielt die wahrgenommene Attraktivität als Arbeitgeber eine entscheidende Rolle.

    Tipp 1: Arbeitgebermarke in der Region stärken

    Insbesondere in ländlichen Regionen, in denen sich Pflegekräfte ihren Arbeitgeber fast immer aussuchen können, ist das Bild, welches die potenziellen neuen Mitarbeiter:innen von ihrem zukünftigen Arbeitgeber im Kopf haben, entscheidend.

    Es gilt daher, sich sowohl bei den eigenen Mitarbeitenden als auch in der Region einen Ruf als attraktiver Arbeitgeber, eine sogenannte Employer Brand, auszubauen.

    Zeigen Sie Präsenz in Ihrer Region und bauen Sie Ihr Netzwerk aus. Es gibt unzählige Anknüpfungspunkte, um sich in Ihrer Region einen guten Ruf aufzubauen.

    Hier einige Vorschläge:

    • bieten Sie Schülerpraktika an und nehmen Sie am Boys’ Day teil
    • organisieren Sie einen Tag der offenen Tür
    • zeigen Sie auf lokalen Veranstaltungen wie Stadtfesten Präsenz
    • geben Sie auf Ihren Social Media Profilen Einblicken in den Arbeitsalltag 
    • lassen Sie auf Ihrem Unternehmensblog Ihre Mitarbeitenden in Interviews zu Wort kommen
    • unterstützen Sie Vereine und Initiativen
    • bieten Sie Infoveranstaltungen für Quereinsteiger:innen an
    • nehmen Sie an regionalen Arbeitgeberwettbewerben teil
    • motivieren Sie zufriedene Kund:innen und Mitarbeitende, Bewertungen (z. B. auf Google) zu hinterlassen
    • nehmen Sie an lokalen Gesundheits- und Karrieremessen teil

    Wenn Sie mehr über Employer Branding erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Beitrag: So gelingt erfolgreiches Employer Branding in der Pflege

    Tipp 2: Auf die Zielgruppe eingehen

    Sie können Pflegekräfte nur gewinnen und halten, wenn Sie auf ihre Bedürfnisse eingehen. Analysieren Sie Ihre Zielgruppe oder befragen Sie Ihre aktuellen Mitarbeiter:innen, mit welchen Vorteilen Sie punkten können oder welche Probleme es gibt. Denn neben dem Gehalt gibt es viele weitere Leistungen, die für Pflegekräfte bei der Arbeitgeberwahl von Interesse sind.

    Beispiel 1: Vereinbarkeit von Familien und Pflegeberuf

    Für junge Eltern auf dem Land ist es oft schwierig, die langen Wege zur Kita mit den Arbeitszeiten zu vereinbaren. Eine eigene Kindertagesstätte kann hier ein großer Vorteil sein. Kleinere Seniorenheime oder ambulante Pflegedienste könnten mit Tagesmüttern kooperieren oder so genannte „Mama-Dienste“ anbieten.

    Beispiel 2: Zugezogenen helfen, Anschluss zu finden

    Mit eigenen Freizeitangeboten können Sie bei Zugezogenen punkten und ihnen helfen, Anschluss zu finden. Wie wäre es – je nach Größe Ihres Unternehmens – mit einer Wandergruppe, einem Fitnessraum, einem Lauftreff oder einem regelmäßigen Stammtisch? Vielleicht findet sich unter Ihren Mitarbeiter:innen auch jemand, der als Pate neue Kolleg:innen mit der Region vertraut machen kann.

    Mitunter kann es Ihnen mit solchen Maßnahmen gelingen, von Kandidat:innen als weitaus innovativer und moderner wahrgenommen zu werden als Arbeitgeber in der Stadt, die bislang lediglich mit Ihrem Standortvorteil punkten konnten.

    Tipp 3: Bei der Pendlerlogistik unterstützen

    Erleichtern Sie es Ihren (zukünftigen) Mitarbeiter:innen zu Ihnen zu kommen. 

    Bushhaltestelle in ländlicher Region

    Hier einige mögliche Maßnahmen:

    • sorgen Sie mit Tankkarten oder Tickets für den ÖPNV für finanzielle Entlastung
    • stellen Sie einen Shuttleservice oder Jobbikes für den Weg zum nächstgelegenen Bahnhof zur Verfügung
    • initiieren Sie Fahrgemeinschaften und berücksichtigen Sie dies bei der Dienstplanung
    • bieten Sie einen Dienstwagen an
    • passen Sie den Schichtbeginn an den Fahrplan der Bahn an (beginnen Sie zum Beispiel um 6:15 Uhr statt 6:00 Uhr)

    Um auf die Dringlichkeit des Themas hinzuweisen, kann es auch sinnvoll sein, sich mit anderen Arbeitgebern in der Region zusammenzuschließen. So können sie gemeinsam beim Landkreis (Marketing-)Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Region als Wohn- und Arbeitsort einfordern. Gemeinsam mit anderen eher dezentral gelegenen Arbeitgebern kann eine Ausweitung der Busverbindungen oder die Einrichtung eines Anrufsammeltaxis erreicht werden.

    Tipp 4: Nicht nur für den Job, sondern auch für die Region werben

    Auch wenn die Zahlen zeigen, dass die meisten Arbeitnehmer:innen nicht bereit sind, für einen Job umzuziehen, sollten Sie die Umzugswilligen nicht völlig außer Acht lassen. Um diese für einen Job bei Ihnen zu begeistern, sollten Sie nicht nur für die offene Stelle, sondern auch für die Region werben.

    Dazu gehören handfeste Vorteile wie vergleichsweise niedrige Mieten und Baupreise, weniger Verkehr und mehr Ruhe und Abgeschiedenheit. Hier können Sie gerne konkreter werden. Was macht Ihre Region so besonders? Sind es die malerischen Wanderwege, der Blick auf ein fantastisches Bergpanorama oder das alljährliche Kirschblütenfest? Diese Punkte sollten Sie unbedingt in Ihr Stellenangebot aufnehmen.

    dorflandschaft mit verschneiten Bergen im Hintergrund

    Ein weiterer Pluspunkt, der Ihnen vielleicht gar nicht bewusst ist, ist das familiäre Betriebsklima. Die familiäre Atmosphäre und die Vorzüge einer ruhigen und naturnahen Umgebung gehören zu den großen Vorteilen ländlicher Regionen, die Sie unbedingt hervorheben sollten. Zeigen Sie Bilder von Sommerfesten, gemeinsamen Unternehmungen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Spaß an der Arbeit haben. 

    Oder noch besser: Lassen Sie Ihre zufriedenen Mitarbeiter:innen in einem Video selbst zu Wort kommen und von Ihrem Arbeitsalltag und der Region berichten. Die Videos können Sie auf Ihrer Webseite, sozialen Medien oder als Stories in Ihrer Stellenanzeige auf Care Rockets veröffentlichen.

    Erleichtern Sie Kandidat:innen die Entscheidung, indem Sie anbieten, die Umzugskosten zu übernehmen. Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um Neuankömmlinge bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Kindergartenplatz zu unterstützen.

    Tipp 5: Neue Wege im Recruiting gehen

    Vergessen Sie klassische Recruitingkanäle wie Printanzeigen. Wer Dinge des täglichen Lebens in seiner Region – oder auch einen neuen Job – sucht, greift immer häufiger zum Mobiltelefon. Dies gilt besonders für jüngere Pflegekräfte.

    Hier einige Anregungen, Recruiting einmal anders zu denken:

    Warum Online-Stellenbörsen im Pflege-Recruiting nicht funktionieren

    Online-Stellenbörse wie Stepstone, Monster und Co. sind wenig Erfolg versprechend. Denn mit dem Fachkräftemangel in der Pflege geht einher, dass nur wenige Pflegekräfte aktiv auf Stellensuche sind. Die Zahl derer, die auf Jobportalen nach Angeboten recherchieren und anschließend eine klassische Bewerbung verschicken, ist gering. 

    Bei großen, bekannten Unternehmen mag dies im Einzelfall noch funktionieren. Kleinere Arbeitgeber auf dem Land sollten aber definitiv andere Wege geben, um auch Pflegekräfte anzusprechen, die nicht aktiv auf der Suche sind.

    Latent-wechselwillige Kandidat:innen erreichen

    Ein großer Teil der Pflegekräfte ist in einem Arbeitsverhältnis, zieht aber einen Jobwechsel in Betracht, auch wenn sie nicht aktiv auf der Suche sind (= passive oder latent-wechselwillige Kandidat:innen). 

    Solche Kandidat:innen erreichen Sie am besten bei Ihren gewohnten Online-Aktivitäten – auf Social Media. Mehr Tipps dazu finden Sie in unserem Beitrag: Social-Media-Marketing für die Pflege: ein umfassender Leitfaden für den Einstieg.

    Tipp: ein kostenloses Unternehmensprofil auf Care Rockets

    Unsere Care Rockets App bietet Pflegekräften eine Plattform, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Überdies können Pflegekräfte direkt auf der Plattform nach Stellenangeboten suchen und per 1-Klick-Bewerbung ihr Interesse an einem Arbeitgeber bekunden. Mit einem gut gepflegten Unternehmensprofil können Sie – auch ohne bereits Stellenanzeigen zuschalten –  Pflegekräfte auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen.

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    Mit einem einfachen und wertschätzenden Recruitingprozess überzeugen

    Ein durchdachter Bewerbungsprozess kann Ihnen im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte nicht nur große Vorteile bieten, sondern auch auf Ihre Arbeitgebermarke (Employer Brand) einzahlen.

    Denn nicht wenige Pflegekräfte brechen ein Bewerbungsverfahren ab, wenn es zu kompliziert, zu langwierig oder zu zeitaufwendig ist. Denn all dies könnte bereits ein Vorgeschmack auf den späteren Arbeitsalltag sein. Wenn es schon zu Beginn an Wertschätzung und Organisation mangelt, warum sollte es dann nach Vertragsunterzeichnung anders sein?

    Damit können Sie als Arbeitgeber im Bewerbungsprozess punkten:

    • gut vorbereitete Bewerbungsgespräche
    • Vorteile für Pflegekräfte herausstellen
    • Verzicht auf standardisierte Nachrichten
    • kurze Reaktionszeiten
    • konkret formulierte Stellenausschreibungen
    • übersichtliche Online-Formulare

    Tipp: Wie Sie die perfekte Stellenanzeige in der Pflege schreiben, erfahren Sie in unserem E-Book Die perfekte Stellenanzeige in der Pflege – So geht’s

    Neuer Call-to-Action

    Tipp 6: Mitarbeiterbindung

    Eine der effektivsten Methoden, Kosten im Recruiting einzusparen, ist die Bindung von Bestandsmitarbeiter:innen. Denn Mitarbeitende, die sich ihrer Einrichtung gegenüber verbunden fühlen, wechseln seltener den Arbeitgeber. Wenn weniger Pflegekräfte kündigen, müssen in der Folge auch weniger offene Stellen neu besetzt werden. Die Kosten für die zeitintensive Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen entfallen.

    Hier einige Maßnahmen, mit denen Sie in die Mitarbeiterbindung investieren können:

    • Transferhilfen und ergonomische Hilfsmittel, die bei körperlich anstrengender Arbeit entlasten
    • regelmäßige Feedbackgespräche und Mitarbeiterbefragungen
    • Mitspracherecht bei der Dienstplangestaltung und verlässliche Arbeitszeiten
    • gesundheitsfördernde Maßnahmen
    • Teamevents wie Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern
    • Angebot von internen Fort- und Weiterbildungen
    • Mitarbeiterrabatte und Gutscheine

    Mehr zur Fachkräftebindung in der Pflege erfahren Sie in diesem Beitrag: Mitarbeiterbindung in der Pflege – So geht’s

    Je besser Sie bei Ihren Bestandsmitarbeiter:innen dastehen, desto mehr höher ist auch die Chance, dass diese Sie als Arbeitgeber weiterempfehlen. Oder lassen Sie Ihre Mitarbeitenden doch sogar aktiv nach neuen Kolleg:innen suchen – mit sogenannten Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen. Kommt es zu einer Einstellung, erhält der Mitarbeitende, der die Empfehlung ausgesprochen hat, eine Prämie. So kann Pflege-Recruiting im ländlichen Raum mitunter zum Selbstläufer werden.

    Tipp 7: Pflegekräfte im ländlichen Raum gewinnen mit Care Rockets

    Wir von Care Rockets haben es uns zur Mission gemacht, die Arbeitsbedingungen  in der Pflege zu verbessern. Unser erster Schritt in diese Richtung war das Umdrehen des Bewerbungsprozesses. Ein komplett anderer Ansatz, der den Recruitingprozess deutlich verkürzt und Kosten spart. 

    Denn mit Ihrer Bewerbung als Arbeitgeber bringen Sie den Pflegekräften nicht nur Wertschätzung zum Ausdruck, sondern Sie werden selbst aktiv und verbringen Ihre Zeit nicht mehr mit dem Warten auf eingehende Bewerbungen.

    Die rund 35.000 Pflegekräfte auf unserer Plattform (Stand: März 2024) sind bereits vorqualifiziert. Außerdem können Sie einsehen, wie zufrieden die Pflegekraft mit Ihrem aktuellen Arbeitgeber ist. So können Sie gezielt jene Kandidat:innen ansprechen, die zu Ihren Anforderungen und Ihrem Team passt.

    Möchten Sie mehr über unser Konzept zur Mitarbeitergewinnung in der Pflege erfahren?   Gerne zeigen wir Ihnen in einem unverbindlichen Erstgespräch unsere Plattform. Oder laden Sie sich unsere kostenlose Infobroschüre „Pflegekräfte finden mit Care Rockets“ herunter.

    Fazit: So gelingt es, Pflegekräfte auf dem Land zu gewinnen

    Ohne Frage: Pflegerecruiting im ländlichen Raum ist herausfordernd. Der Kandidatenpool ist überschaubar und die Bereitschaft zum Umzug gering. Doch kein Grund zu resignieren. Wer als Arbeitgeber daran arbeitet, eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen und sich in seiner Region zu vernetzen, schafft eine gute Basis. Weitere Pluspunkte sammeln jene Arbeitgeber, die auf die Bedürfnisse ihrer (zukünftigen und bestehenden) Mitarbeiter:innen eingehen. Letztlich sind jene Arbeitgeber auf dem Land erfolgreich, die kreativ und bereit sind, neue Wege im Recruiting zu gehen – dann klappt es auch mit dem Recruiting auf dem Land.

     

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